2020 Ökumenische Weihnachten
Fotobericht zu den sechs ökumenischen Freiluft-Gottesdiensten am Heiligabend 2020 auf dem Kirchplatz vor Liebfrauen
Als sich im Herbst vergangenen Jahres aufgrund stetig zunehmender Corona-Infektionszahlen (Beginn der zweiten Welle) abzeichnete, daß die gewohnten Weihnachts-Gottesdienste (vor allem von der Besucherzahl her) in unseren Kirchen nicht mehr gefeiert werden könnten, reifte im ökumenischen Arbeitskreis (neben unserer Gemeinde gehören dazu die Liebfrauen-, Johannes- und Freikirchliche Gemeinde) der Plan, gemeinsam außerhalb der Kirchengebäude Weihnachten zu feiern: auf dem Kirchplatz an Liebfrauen in sechs Freiluft-Gottesdiensten nacheinander um 15 Uhr und 16 Uhr für Familien mit Kindern; um 17 und 18 Uhr für Familien mit Jugendlichen und junge Erwachsene sowie um 19 Uhr und 20 Uhr für Erwachsene. Die jeweilige Gottesdienstdauer war mit 30 Minuten geplant, die restlichen 30 Minuten sollten dazu dienten, den Kirchplatz verlassen und für den folgenden Gottesdienst wieder betreten zu können.
Dafür war die Einreichung eines Hygienekonzeptes bei der Stadt Neustadt und dessen Genehmigung Grundvoraussetzung. Wesentliche Punkte darin waren eine umfangreiche Absperrung des Marktplatzes mit etlichen überwachten Zu- und Abgängen sowie die Gewährleistung eines Mindestabstandes zwischen allen Gottesdienst-Besuchern von 1,7 m. Das sichere Abstandhalten ließ sich nur mit entsprechenden Farbmarkierungen auf dem Marktplatz darstellen. Obwohl die ursprünglich vorgesehene maximale Besucherzahl pro Gottesdienst von 500 bis zur endgültigen Genehmigung durch verschärfte Randbedingungen bis auf 150 Personen reduziert wurde, war dafür immer noch ein so immenser Markierungsaufwand erforderlich, den wir ohne externe Hilfestellung niemals hätten bewältigen können.
Fortsetzung
Mit dem FC Wacker Neustadt (in Persona die Herren Gerald Böttcher, Stephan Petrikat und Steffen Klisch) hatten wir dann einen Partner gefunden, der sich bereit erklärte, uns bei den Markierungsarbeiten mit seinen Markierungsgeräten für Fußballplätze ganz wesentlich zu helfen. Da am Heiligabend der Marktplatz unglücklicherweise durch den Wochenmarkt bis 12:30 Uhr blockiert war und wir somit für die Markierungsarbeiten bis zum Beginn der Gottesdienste nicht viel mehr als 2 Stunden Zeit hätten, entschlossen wir uns, die Markierungsarbeiten bereits am Vortag aufzubringen. Leider war der Nachmittag total verregnet, so daß mit Einbruch der Dunkelheit sämtliche bis dahin in mühevoller Arbeit aufgebrachten Markierungen vom Regen wieder weggeschwemmt worden waren. Trotzdem war der heroische Arbeitseinsatz nicht ganz vergeblich: unsere im Wortsinn wackeren Helfer wußten nun genau, wie die Markierungen am Hl. Abend schnellstmöglich innerhalb des knappen 2-Stunden-Zeitfensters aufgebracht werden konnten – vorausgesetzt, der Dauerregen hörte rechtzeitig auf. Und tatsächlich hatte Petrus ein Einsehen: pünktlich zum Ende des Wochenmarktes um 12:00 Uhr drehte er den Dauerregen ab! Schnell war der Marktplatz danach soweit abgetrocknet, daß nunmehr haltbare Markierungen im Feuerwehrtempo aufgebracht werden konnten. Für die vielfach unterbrochenen Quermarkierungen hatte Herr Böttcher sogar noch seine Tochter Marina mitgebracht, die diese Linien in Windeseile mit einem Witschequast aufpinselte. Unglaublich, aber wahr: um 14:30 Uhr war das Markierungsmeisterwerk vollendet!
Auch bei den umfangreichen Absperrmaßnahmen des Marktplatzes wären wir ohne externe Unterstützung allein mit Flatterband nicht zum Ziel gekommen, da viel zu wenige natürliche Befestigungspunkte wie Laternenpfähle oder Baumstämme für die etwa 120 m lange Sperrlinie vorhanden waren. Somit wären die im Hygienekonzept geforderten 7–8 Durchgänge zum Marktplatz nicht darstellbar gewesen. Hier hat uns das bekannte Eilveser Bauunternehmen Duensing kräftig aus der Patsche geholfen, indem sie uns leihweise einen ganzen Anhänger voll Absperrbaken und schranken zur Verfügung gestellt hat. Damit konnten wir die geforderte Absperrung samt Durchgängen problemlos aufbauen.
Die nachfolgendes sechs Gottesdienste, von denen die ersten drei ausgebucht waren, sind bei den Besuchern gut angekommen. Das haben die Organisatoren dieses besonderen Hl. Abends erfreut zur Kenntnis genommen. Trotz des großen Aufwandes für dieses ökumenische Großprojekt ist die Motivation sogar gewachsen, die ökumenische Zusammenarbeit noch zu intensivieren. Zum Schluß dankt der ökumenische Arbeitskreis noch einmal herzlich allen Helfern bei der Vorbereitung und Durchführung der Gottesdienste, nicht zuletzt auch Petrus, der gerade noch rechtzeitig den großen Wasserhahn zugedreht hat. Wie genau er auf den Marktplatz heruntergeschaut hat sieht man daran, daß er in dem Moment, wo die bis zum Schluß verbliebenen Helfer beim Abbau die letzte Sperrbake wieder auf den Anhänger verladen hatten, den großen Wasserhahn wieder aufgedreht hat.
Christian Eckardt